
Dieser Begriff aus der altindischen Sanskritsprache bezeichnet das äußerst komplexe, sowohl kosmisch als auch irdisch wirkende Kausalgesetz von Aktion und Reaktion, das jeder Ursache eine ihr entsprechende Wirkung zuteilt.
Das Kausalgesetz des Karma ist nicht bloß eine «fremde Theorie» oder ein «fernöstlicher Glaube», sondern ein auch im Abendland durchaus bekanntes und anerkanntes geistiges Naturgesetz. So wird es auch in der Bibel an zahlreichen Stellen erwähnt, wie beispielsweise in dem nachstehenden Ausspruch des Apostels Paulus oder sogar in der Bergpredigt Jesu:
«Täuscht euch nicht: Gott lässt keinen Spott mit sich treiben; was der Mensch sät, wird er ernten.» (Bibel, Galaterbrief 6,7)
«Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet! Denn wie ihr richtet, so werdet ihr gerichtet werden, und nach dem Maß, mit dem ihr messt und zuteilt, wird euch zugeteilt werden.» (Bibel, Bergpredigt Jesu, Mt 7,1-2)
«Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.» (Bibel, Sprüche 26,27; auch: Prediger 10,8)
Wenn man vom Karma einer Person spricht, dann meint man damit die gegenwärtige oder zukünftige Konsequenz auf die von dieser Person nach ihrem freien Willen ausgeführten früheren Handlungen; hierbei wirken die beiden Faktoren Prädestination und freier Wille parallel zusammen.
Der Begriff «Karma» umfasst ein sehr großes Bedeutungsspektrum. In der Psychologischen Handanalyse richten wir unser Augenmerk in erster Linie auf den Aspekt von Karma im Sinne der schicksalhaften «Rahmenbedingungen» für das Erdenleben als Mensch, die entweder «positiv» oder negativ» sein können. Wichtig dabei ist, dass das Karma eines Menschen durch seine Entscheidungen und seine Handlungen während seines Lebens fortwährend verändert wird; man hat also jederzeit Einfluss darauf, wie man sein Karma gestaltet und dadurch seines Glückes eigener Schmied ist.
Das «positive» Karma gleicht einer Art von persönlichem «Werkzeugkoffer», den jeder Mensch zur Verfügung gestellt bekommt: seine angeborenen Talente, Begabungen und Fähigkeiten; seine Veranlagungen und Potenziale; seine Ressourcen und Neigungen; seine Stärken und Tugenden sowie auch seine im Laufe des Lebens neu dazugewonnenen Fertigkeiten.
Das «negative» Karma gleicht einer Art von persönlichem «Problemcocktail», mit dem jeder Mensch auf seinem Lebensweg konfrontiert wird: die Herausforderungen, Hindernisse und Blockaden; die charakterlichen «Schwächen» (Untugenden); die belastenden Prägungen und Muster; allgemein sämtliche Leidensumstände eines Menschen.
Das Karma eines Menschen wird traditionellerweise in nahezu allen Schulen der Handlesekunst – so auch in der Psychologischen Handanalyse – aus den folgenden Aspekten der Hand ermittelt: • Handform • Handgröße • Handbeschaffenheit (Temperatur, Feuchtigkeit, Konsistenz, Farbe) • Hand- und Fingerberge • Fingerzonen • Fingerbeschaffenheit (Ansatz, Stärke, Länge, Ausrichtung, Beweglichkeit, Krümmung) • Haupt- und Nebenlinien in der Handfläche.
30. April 2019 | Allgemein