
Um eine seriöse Handanalyse zu machen, empfiehlt es sich, nicht nur aus der Hand direkt zu lesen, sondern zusätzlich auch von jeder Hand einen Abdruck auf Papier anzufertigen. Solche Handabdrücke können erstens dem Handanalytiker einen zusätzlichen Blickwinkel auf die Hände eröffnen sowie zweitens auch dazu dienen, dem Kunden die einzelnen Aspekte seiner Hände anschaulich zu erklären.
Außerdem offenbaren sich dem erfahrenen Handanalytiker schon beim Anfertigen der Handabdrücke gewisse wichtige Informationen. So erhält man beim Abrollen der Farbe auf den Händen einen ersten Eindruck hinsichtlich der aktuellen Beschaffenheit der Hände des Kunden (Farbe, Temperatur, Feuchtigkeit, Konsistenz der Haut, Fingerbeweglichkeit usw.). Des weiteren kann auch die Art und Weise, wie ein Mensch seine Hand und seinen Daumen beim Abdrücken auf dem Papier positioniert, erste Hinweise auf seine Verhaltensmuster geben. Überdies kann der Handanalytiker während dieses Vorgangs schon einmal in einer ersten Annäherung eine Atmosphäre der Sicherheit und des Vertrauens schaffen.
Handabdrücke sind nicht immer deckungsgleich mit den Händen; manche Aspekte zeigen sich deutlicher auf den Abdrücken, andere hingegen in den Händen. So kann sich zum Beispiel die Handform auf dem Abdruck verzerren, und der Bereich der unteren Handkante (der sogenannte Neptunberg) mag auf dem Abdruck nicht immer klar ersichtlich sein, genauso wie auch die Daumenkuppe. Dafür zeigen sich beispielsweise die Formen der Fingerglieder auf dem Abdruck meist plastischer als in der Hand selbst.
Wichtig: Bei einem Handabdruck handelt es sich immer um eine Momentaufnahme, da karmische Aspekte sich, wie in Band 1 unserer Buchreihe bereits dargelegt, jederzeit verändern können. (Mehr dazu dann wieder in Band 3.) Es ist deshalb ratsam, die Abdrücke jeweils nicht nur mit dem Namen des Kunden, sondern auch mit dem jeweiligen Datum zu versehen. Wenn man von demselben Kunden ein paar Monate oder auch ein paar Jahre später wieder neue Handabdrücke anfertigt, so werden dann hinsichtlich der Deutung seiner neuen karmischen Situation vor allem jene Aspekte beachtenswert, die sich in der Zwischenzeit verändert haben.
Zusätzlich ist es – insbesondere für professionelle Handanalytiker – empfehlenswert, die Abdrücke jeweils gleich in doppelter Ausführung zu erstellen oder sich eine Fotokopie davon zu machen. Ein Exemplar der Hand- abdrücke gibt man dem Kunden mit, das andere behält der Analytiker für etwaige spätere Rückfragen oder für nachfolgende Konsultationen bei sich. Außerdem kann der Analytiker sich auf diese Weise im Laufe der Jahre eine umfangreiche persönliche Sammlung von Handabdrücken aufbauen. (Es versteht sich hierbei von selbst, dass aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes jeder Kunde zunächst explizit seine Erlaubnis zu erteilen hat, bevor man seine Handabdrücke archiviert oder später beispielsweise zu Anschauungszwecken verwendet.)
Auf der nachstehenden Doppelseite wird der von uns empfohlene Vorgang zum professionellen Anfertigen von Hand- und Fingerabdrücken anhand einer Fotostrecke dargestellt. Hierbei handelt es sich lediglich um ein Beispiel – eines, mit dem wir in unserer Praxis gute Erfahrungen gemacht haben. Im Laufe der Zeit und mit wachsender Erfahrung entwickelt jeder professionelle Handanalytiker seine eigene optimale Vorgehensweise, Handabdrücke zu erstellen.
Erforderliche Utensilien:
Zwei bzw. vier Papierbögen (im Format DIN A4) / eine dünne Schaumgummimatte (mindestens DIN A4) / eine kleine Walze / eine kleine Plexiglasplatte bzw. Zeitung / Aqua-Linoldruck- Farbe (elfenbeinschwarz, wasserlöslich).
1. Schritt:
Auf der Plexiglasplatte bzw. der Zeitung wird etwas Farbe mit der Walze solange gut verrieben, bis die Farbe an der Walze nicht mehr glänzt, sondern eher matt wirkt.
2. Schritt:
Mittels der Walze wird die Farbe sehr dünn und sorgfältig auf die gesamte Innenseite der einen Hand aufgetragen.
3. Schritt:
Anschließend wird die schwarz gefärbte Hand flach und locker auf das Papier platziert, das auf der weichen Schaumgummimatte liegt. Die Finger werden dabei nur leicht, der Handübergang zu den Fingern etwas fester in die Unterlage gedrückt. Die Handrückenmitte hingegen sollte meist ziemlich stark auf die Unterlage gepresst werden, so dass die gesamte Innenfläche das Papier berührt.
4. Schritt:
Beim Wegnehmen der Hand werden zuerst die Finger und dann der Handrumpf angehoben. Dadurch wird auch der Handansatz abgezeichnet.
5. Schritt:
Der Daumen wird schließlich separat abgedruckt, da die Daumenkuppe (wichtig zum Ermitteln des Dharma!) auf dem Abdruck meist nicht genügend zu erkennen ist.
Im Anschluss wird der gesamte Vorgang für die andere Hand wiederholt.
26. Dezember 2019 | Allgemein