Grundsätzliches zu den Handlinien

Die Handlinien stellen die Summe der wiederholten Muster aller Hirntätigkeiten während des Verlaufs eines Menschenlebens dar. Die Linien transportieren feinstoffliche Energien und zeigen karmisch gesehen an, in welcher Form und in welchem Ausmaß ein Mensch seine ihm zur Verfügung stehenden Energien in seinem Leben nutzen kann oder zu nutzen bereit ist. Vor allem der Ansatz- und der Endpunkt einer Linie geben darüber Aufschluss, wie die entsprechende Linienenergie praktisch umgesetzt wird.

Die Lebensenergien strömen nicht zeitlebens gleich, sondern sind einerseits abhängig vom bestehenden, in eine Inkarnation mitgebrachten Karma eines Menschen sowie andererseits von seinen laufenden Wünschen, Entscheidungen und Handlungen, die ihrerseits neue karmische Konsequenzen erzeugen. Hierdurch können Handlinien neu entstehen oder vergehen, sich in ihrem Verlauf verändern und sich in ihrem Erscheinungsbild verstärken oder abschwächen.

Handlinien können ganz unterschiedlich ausgeprägt sein: Sie können breit oder schmal, oberflächlich oder tief verlaufen, und sie können deutlich auffallen oder nur schwer sichtbar sein. Je klarer eine vorhandene Linie gezeichnet ist, desto unproblematischer ist der entsprechende Lebensbereich. Gabelungen, Brüche, Ketten oder andere Zeichen in Handlinien hingegen weisen auf Herausforderungen im entsprechenden Lebensbereich hin.

Bei der Analyse von Handlinien sind also stets die folgenden Punkte zu erwägen:

○ Ansatzpunkt der Linie
○ Verlauf und Endpunkt der Linie
○ Beschaffenheit der Linie
○ eventuelle Zeichen (Störungen und Herausforderungen) innerhalb der Linie

Hinweis: Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass auch die einzelnen Handlinien – genauso wie alle anderen karmischen Indikatoren in der Hand – lediglich einen Aspekt des Ganzen darstellen und erst im Verweben mit den anderen Merkmalen der Hand aussagekräftig gedeutet werden können. In der Psychologischen Handanalyse beschränken wir uns also niemals bloß auf die Deutung der Handlinien, sondern berücksichtigen sie als einen von zahlreichen Faktoren, aus denen wir ein Gesamtbild der psychischen Struktur eines Menschen gewinnen können.

Die drei Hauptlinien der Hand (Lebenslinie, Kopflinie und Herzlinie) sind in fast allen Händen vorhanden und meist klar erkennbar. Sie entwickeln sich beim menschlichen Embryo bereits in einem sehr frühen Stadium, sind also deutliche Hinweise auf vorgeburtliche karmische Prägungen, die sich aus früheren Inkarnationen ergeben haben und die ein Mensch als karmische Grundausstattung in ein neues Leben mitbringt: seine ihm eigene Art zu denken (Kopflinie) und zu empfinden (Herzlinie) sowie seine körperliche Vitalität (Lebenslinie).

Die drei Hauptlinien verändern sich nur beschränkt und bleiben meist ein Leben lang hinsichtlich ihrer Lage und ihres groben Verlaufs innerhalb der Handfläche bestehen. Allerdings können sie sich in ihrer Länge, in ihrer Beschaffenheit und in der Art ihrer Verästelungen durchaus auch verändern und somit gegenwärtige karmische Entscheidungen und Entwicklungen des Menschen sichtbar machen.

Die Prägung der Nebenlinien (Karriere-, Kreativitäts-, Einsichts-, Ambitions-, Aktivitätslinie u.a.) erfolgt später, noch im Mutterleib oder nachgeburtlich.

Genauso wie die Dharma-Potenziale, die sich in den Fingerabdrücken zeigen – oder wie die unterschiedlichen Aspekte der vier Lebensschulen («Meister»-Merkmale und «Schüler»-Merkmale) – so lassen sich auch die karmischen Fähigkeiten und Tendenzen, die sich in den Handlinien zeigen, je nach Bewusstsein des betreffenden Menschen karmisch positiv (= entwickelnd) oder karmisch negativ (= verwickelnd) nutzen.

16. Juli 2021 |