Die drei Fingerglieder

Die drei Fingerglieder zeigen die Ausrichtung der geistigen Antriebskräfte eines Menschen in Bezug auf das Abstrakte (Nagelglied: Welt der Ideen und Ideale), auf das Praktische (Mittelglied: konkrete Vorstellungskraft und Planung) sowie auf das Materielle und Körperliche (Wurzelglied: Nutzungspotenzial und Realisierungsvermögen) auf.

Anatomisch gesehen besteht jeder Finger (lat. digitus, altgriech. dáktylos) aus drei Fingergliedern – mit Ausnahme des Daumens, der auf den ersten Blick nur aus zwei Gliedern besteht und den wir daher gesondert betrachten werden. Die drei Fingerglieder heißen:

1. Glied / Nagelglied

2. Glied / Mittelglied

3. Glied / Wurzelglied

Die Nagelglieder können als «Antennen» oder «Fühler» bezeichnet werden. Sie befinden sich am äußersten Ende der Hand, wo sie sozusagen die Umwelt erspüren und diese nach Eindrücken abtasten. So stehen sie für ein feines Empfindungsvermögen und zeigen auf, worauf ein Mensch seinen Blick und seine Aufmerksamkeit ausrichtet. Des weiteres offenbaren sie, auf welche Art und Weise er sich einem Objekt oder einer anderen Person annähert. Die Fingerkuppen nehmen dabei die Schwingungen der Außenwelt auf, holen Impressionen oder auch Inspirationen [Inspiration: siehe Definition in Band 1 «Nimm dein Leben in die eigene Hand!», Seite 136] aus der Welt der Ideen und Ideale herein und geben sie zur Verarbeitung an die inneren Fingerglieder weiter.

Die Nagelglieder stehen zudem auch für die Ausrichtung der geistigen Antriebskräfte eines Menschen auf das Abstrakte und repräsentieren seine mentale Aktivität und sein geistiges Streben nach Vollkommenheit. Schließlich verkörpern sie auch ideale Leitbilder, immaterielle Aspekte sowie übergeordnete Entwicklungsziele.

Die Mittelglieder stehen für die Ausrichtung der geistigen Antriebskräfte eines Menschen auf das Praktische, das heißt, für seine bewusste Wahrnehmungs- und Vorstellungskraft sowie für die rationalen Fähigkeiten, die er einsetzen kann, um sein Handeln zu planen und zu gestalten. Sie offenbaren, über
wie viel Vorstellungsvermögen er verfügt, um die in den Nagelgliedern aufgenommenen Eindrücke und Ideen konstruktiv zu verarbeiten und dann zur praktischen Umsetzung an das entsprechende Wurzelglied weiterzugeben. Die Mittelglieder stehen somit auch für das pragmatische, zielgerichtete, planende Denken.

Die Wurzelglieder stehen für die Ausrichtung der geistigen Antriebskräfte eines Menschen auf das grobstofflich Materielle und auf den Körper, das heißt für das für ihn Machbare in der physischen Welt. Sie offenbaren, über wie viel Aktionskräfte er verfügt, um die in den Nagel- und Mittelgliedern angelegten Fähigkeiten effektiv umzusetzen und materiell zu nutzen. Die Wurzelglieder stehen somit auch für das körperliche Nutzungspotenzial und Realisierungsvermögen eines Menschen.

Hinweis: Für konkrete Aussagen betreffend der effektiven Realisations- und Verwirklichungskraft eines Menschen müssen zusätzlich zu den Wurzelgliedern stets auch die relevanten Aspekte im Bereich der körperlichen Antriebskräfte (gemäß der horizontalen Zweiteilung der Hand) und insbesondere die Qualität des Daumens in Betracht gezogen werden.

20. Februar 2022 |

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